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An dieser Stelle über den Fluss hinüber zu gelangen, ist reiner Wahnsinn. Aber unverrichteter Dinge wieder zum Boot zurück, nachdem man sich die Füße wund gelaufen hat, fühlt sich auch falsch an. Irgendwo weiter im Inselinneren wird es schon eine Möglichkeit geben, den Fluss zu überqueren. Schließlich waren auf der uralten Karte im Flussdelta vom Sungai einige kleine Siedlungen verzeichnet, vielleicht hat ja dort irgendwo eine Brücke standgehalten. Du gehst ein Stück weiter zurück in den Wald, um vor schlammigen Stellen des Flussufers sicher zu sein und wendest dich ins Landesinnere. Du weißt, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt. Du wirst nach Kapal gehen und nachschauen, ob du dort Hinweise auf den Grund des Expeditionsendes und – viel wichtiger – auf den Verbleib vom Prof findest. Du fühlst dich besser, weil du dich vorsichtig von hinten an Kapal herantasten kannst und vielleicht das Überraschungsmoment auf deiner Seite hast, falls du auf ein Monster oder Horden von wilden Tieren stößt. Das Gewehr drückt tröstend in deine Seite, während du mutig voranschreitest. Immer wieder wendest du den Blick vom unwegsamen Boden vor dir ab und überprüfst, ob du im Fluss eine Überquerungsmöglichkeit entdeckst.
Nach einer Weile fällt dir eine Farbe am Flussufer auf, die dort nicht hinzupassen scheint. Interessiert näherst du dich dem Gegenstand, bis du vor einem kleinen, orangefarbenen Rucksack stehst, der zwischen halbverwitterten Laub hervorlugt. Offensichtlich bist du auf ein Überbleibsel der letzten Expedition gestoßen. Aber warum hier? So weit weg vom Basislager in Kapal? Beunruhigt siehst du dich nach einer Leiche um, aber da ist nur der Rucksack. Vielleicht ist der ehemalige Besitzer in den Fluss gestürzt und mitgerissen worden? Mit einem unwohlen Gefühl hockst du dich hin und ziehst den Rucksack aus den Blättern. Er ist noch erstaunlich gut erhalten, sieht aber auch ziemlich hochwertig aus. Ob es da drinnen noch was zu entdecken gibt?
ENTSCHEIDUNG
Du durchsuchst den Rucksack sofort: Rucksack durchsuchen
Du lässt den Rucksack liegen: Rucksack liegenlassen
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Der weitere Weg durch den Wald ist dir zu ungewiss – schließlich weißt du nicht, ob es überhaupt in nächster Entfernung eine Möglichkeit gibt, den Fluss sicher zu überqueren. Bis er so schmal ist, dass man mit wenigen Schritten die andere Seite erreichen könnte, müsstest du die unwegsame Strecke wahrscheinlich noch viele Kilometer weit landeinwärts überwinden. Du weißt schließlich nicht, ob die Brücken, die es auf der hundert Jahre alten Karte gibt, noch intakt sind. Außerdem wolltest du eigentlich höchstens ein paar Tage auf Kutukan verbringen. Du checkst deine teure Explorer-Uhr und stellst fest, dass du dich dann die nächste Nacht sicher an Bord verschanzen könntest. Also gestehst du dir deine Fehlentscheidung ein und gehst durch den Wald wieder zurück Richtung Boot, was du in dein GPS-Gerät eingespeichert hast. Du findest in dem Dickicht natürlich nicht den gleichen Weg, den du gekommen ist, aber das ist ja auch nicht nötig. Der GPS-Empfang ist schließlich gut und das Meer funkelt durch den hellen Sonnenschein noch immer gut sichtbar durch die Blätter.
Du spürst langsam, wie der unwegsame Wald an deinen Kräften zehrt, aber du bleibst besser nicht für eine Pause stehen, weil du sonst vielleicht doch die Nacht an Land verbringen musst. Dann lieber langsam weitergehen. Schritt für Schritt. Links. Rechts. Links. R… Du erstarrst, als direkt vor dir Knochen auf dem Waldboden liegen. Erschrocken weichst du einen Schritt zurück und siehst auf. Damit verflüchtigt sich auch die letzte Hoffnung, dass ein Tier hier sein Ende gefunden hat. Der halb überwucherte Schädel und die Reste von Kleidungsstücken sind eindeutig menschlichen Ursprungs zuzuordnen. Du schluckst und betrachtest mit wild schlagendem Herzen die Überreste eines Artgenossens. Völlig unnötig siehst du dich nach einer Gefahr um, aber das, was den Menschen umgebracht hat, ist wahrscheinlich schon seit Monaten über alle Berge. Die Vögel um dich herum zwitschern und pfeifen, als ob nichts passiert wäre. Langsam erholst du dich wieder von deinem Schreck.
Es dauert einen Moment, ehe dein Gehirn wieder zu strukturierten Gedankengängen fähig ist, aber immerhin war das das erste Mal, dass du einen Toten gesehen hast – wenn auch nicht mehr als Knochen und Stoff von ihm übrig ist. Anhand der Kleidung ist dir schnell klar, dass das nicht der Prof sein konnte, aber wahrscheinlich auch niemand aus dem letzten Jahrhundert. Also ist das wohl ein Teilnehmer der ersten Expedition der Neuzeit auf Kutukan gewesen. Die war vor etwa einem Jahr zu ihrem abrupten Ende gekommen. Also ist der Tote vielleicht eine Chance, dem Fluch der Insel auf die Spur zu kommen? Andererseits kann man aus Knochen und Stoff auch nicht viel von der Todesursache erkennen – zumindest nicht, wenn man kein Rechtsmediziner ist und kein Hightech-Labor zur Verfügung hat. Und die Vorstellung, in den Stofffetzen eines Toten rumzuwühlen, gruselt dich.
ENTSCHEIDUNG
Du überwindest deinen Ekel und untersuchst die Leiche genauer:
Du lässt den Toten liegen und gehst weiter zum Boot: Weiter zum Boot
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Dir ist der Fluss mit seiner starken Strömung, die sogar größere Äste mit sich führt, nicht geheuer. Du beschließt, dass deine Füße genug im kalten Wasser gebadet haben und ziehst dich etwas mühsam mit dem schweren Rucksack wieder an Land. Also wird es wohl eher nichts mit dem direktesten Landweg nach Kapal. Du setzt dich erstmal hin und ziehst dir gedankenverloren die Schuhe wieder an. Natürlich bleibt dir immer noch der Weg zurück zum Boot, mit dem du dann doch den Wasserweg nach Kapal nehmen könntest. Das wäre wahrscheinlich bequemer, aber vielleicht auch riskanter. Du weißt ja nicht, ob in Kapal etwas auf dich lauert. Denn falls etwas auf dich lauert, dann auf jedenfall in Kapal, schließlich sind dort die letzte große Expedition und der Prof angelandet. Andererseits haben die Expeditionsteilnehmer ein paar Tage und der Prof wahrscheinlich sogar wochenlang überlebt, bevor sie von der Bildfläche verschwunden waren. Und schließlich bist du ja hier, um der Sache auf den Grund zu gehen. Hinweise wird es in Kapal am ehesten zu finden geben, also wirst du früher oder später dorthin müssen. Die Frage ist dann wohl, ob direkt und früher oder vorsichtig und später.
ENTSCHEIDUNG
Du gehst zurück zum Boot und fährst direkt nach Kapal, um nicht mehr Zeit mit Wegsuchen zu verschwenden: Zurück zum Boot
Du gehst am Fluss entlang ins Landesinnere, um dort irgendwo eine Überquerungsmöglichkeit zu finden: Am Fluss entlang
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Du lässt vorsichtig den Ast los, der dir Stabilität gegeben hat und wagst einen weiteren Schritt tiefer in den Fluss hinein. So schlimm kann das doch nicht sein. Schlimmstenfalls fällst du um und musst dir auf der anderen Seite die Kleidung und den Rucksack trocknen. Selbst wenn das passieren würde, hättest du ja alles im Rucksack noch einmal zusätzlich zur Wasserimprägnierung des Gewebes wasserdicht verpackt und könntest dich frisch anziehen. Schwimmen kannst du auch – was soll also passieren? Du schreitest weiter durch das wild sprudelnde Wasser, noch einen Schritt, noch einen. Na also, noch immer nichts passiert, es ist eben doch nur der Sungai. Du machst einen weiteren Schritt und fühlst plötzlich keinen Grund mehr unter deinem nackten Fuß. Die Strömung reißt dich um und spült dir Wasser über den Kopf. Du strampelst mit den Beinen und wedelst mit den Armen, um wieder Luft zu schnappen, doch eine unsichtbare Kraft drückt dich tiefer ins Flussbett. Deine Klamotten und dein Rucksack hängen bleischwer an dir und halten dich unter Wasser fest. Du gerätst in Panik und willst dich von dem Ballast befreien, dann spürst du einen harten Schlag an deinem Kopf und verlierst dein Bewusstsein.
Und falls du jetzt denkst, dass du wieder zu dir kommst und alles nur ein böser Traum war, liegst du falsch. In einem wilden Fluss das Bewusstsein zu verlieren ist tödlich. Du kannst ja in einem späteren Leben noch einmal zur Insel kommen. Vielleicht erinnerst du dich dann noch an die Macht der Naturgewalten. Hoffentlich.
ENDE
Nochmal? Auf den Wellen
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