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Du bleibst ganz still im Zelt sitzen und horchst angestrengt, ob du doch noch eines der Geräusche erkennen kannst. Der ständige Vogelgezwitscher-Klangteppich ist lauter geworden, auch wenn etwas andere Laute als am Tag darin vorkommen. Das durchdringende Geräusch kommt direkt von über dir, da wo sich auch die Zeltplane unter einem leisen Kratzen bewegt. Du schlussfolgerst, dass ein größerer Vogel dein Zelt als Sitzplatz auserwählt hat. Und viele kleinere Vögel dich umringen. Du ziehst den Reißverschluss vom Eingang deines Zeltes ein Stück auf und leuchtest mit deiner Taschenlampe nach draußen. Eine Wolke von Vogelkörpern flieht vor der Lichtquelle. Das gleichförmige Zwitschern braust auf und verhallt wieder etwas, als sich die Vögel etwas weiter weg wieder niederlassen. Du nimmst deinen Mut zusammen und stupst die kratzende Delle in deinem Zeltdach von unten an. Die Delle bewegt sich, aber du musst noch ein zweites Mal stupsen, bis sich der große Vogel wieder in die Lüfte erhebt. Du wunderst dich, dass du gar nichts hörst und siehst schnell aus deinem Reißverschluss-Loch. Ein riesiger Schatten fliegt zwischen den Baumstämmen fort. Offensichtlich hat sich die Tierwelt aufgrund der einsamen Lage der Insel ein wenig anders entwickelt als auf dem Festland, denn so einen großen Vogel hast du noch nie in einem Wald gesehen. Du siehst noch eine Weile die Vögel an und überlegst, was du jetzt machst. Als Test knipst du die Taschenlampe aus und zählst langsam bis hundert. Schon bei fünfundfünfzig hebt sich der Lärmpegel der Vögel wieder und bei siebenundachtzig hörst du kleine Vogelfüße auf dem Zeltdach kratzen.

 

ENTSCHEIDUNG

Du versuchst trotzdem weiterzuschlafen: Weiterschlafen

Du gehst raus und machst ein Lagerfeuer: Lagerfeuer nachts